Rund um die Burkhalter Gruppe

Wer gut plant, kann gut laden

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Immer mehr Eigentümerschaften entscheiden sich, auf ein Elektrofahrzeug umzusteigen. Damit das neue Auto lange Freude macht, muss die Ladestation sorgfältig ausgewählt und installiert werden.

Der Hauptladepunkt für die meisten Fahrerinnen und Fahrer von Elektrofahrzeugen ist immer noch das eigene Zuhause. Hier seien die Ansprüche gestiegen, sagt Daniel Ruf. Er ist Projektleiter Swiss Projects in der Burkhalter Gruppe, die schweizweit schon zahlreiche Ladestationen installiert hat. «Früher ging es nur ums Laden. Heute möchten die meisten Eigentümerinnen und Eigentümer auch den Strom aus einer Photovoltaik-Anlage nutzen können», sagt Ruf. Deshalb solle man sich vor dem Kauf des Autos und der Ladestation genügend Zeit für ein paar Abklärungen nehmen.

Wichtige Abklärungen

Zuerst sollte der elektrische Hausanschluss geprüft werden. In vielen Gebäuden ist er für eine Leistung von 17 Kilowatt abgesichert. Wenn das neue Elektrofahrzeug mit noch mehr Leistung geladen werden soll oder grosse elektrische Verbraucher wie z. B. eine Wärmepumpe vorhanden sind, kann es eng werden. Abhilfe schafft je nach Situation ein dynamisches Lastmanagement oder die physische Verstärkung des Hausanschlusses (neue Kabel und neue Absicherung). Damit das Kabel sicher zur Ladestation geführt werden kann, können Trassen, Mauerdurchbrüche oder Kernbohrungen notwendig werden. Bei einer einfachen Installation muss man laut Ruf mit ungefähr 500-600 Franken für die Arbeiten rechnen. Bei anspruchsvolleren Projekten können es auch mal 1500-2000 Franken oder gar noch mehr sein (jeweils ohne Kosten der Ladestation).

Die Ladestation an sich weist je nach Intelligenzgrad einen anderen Preis auf. Ganz einfache «dumme» Stationen sind ab etwa 300 Franken erhältlich. Intelligentere Modelle, die auch mit PV-Strom umgehen können, kosten um die 1300-1500 Franken. Verglichen mit dem Anschaffungspreis des neuen Autos sind die Beträge für die Ladestation und deren Installation nicht riesig. Doch es sei immer dasselbe, meint Daniel Ruf: «Beträge, die man im Voraus kalkulieren kann, tun beim Ausgeben weniger weh als Kosten, mit denen man gar nicht gerechnet hat.»

Fazit

Wer sich rechtzeitig nicht nur mit dem neuen Elektrofahrzeug, sondern auch mit der Ladestation auseinandersetzt, kann genauer kalkulieren und erlebt keine bösen Überraschungen. Der Beizug eines Elektroinstallateurs hilft, um die individuell beste Station zu wählen. Wie bei allen anderen Bauprojekten gilt auch hier: Genügend Vorlaufzeit hilft bei der Planung und erleichtert die Bauarbeiten. Mit einer Installationszeit von einem bis zwei Tagen kann das Projekt von den meisten Installateuren trotz des aktuellen Personalmangels recht schnell umgesetzt werden.

«Beträge, die man im Voraus kalkulieren kann, tun beim Ausgeben weniger weh als Kosten, mit denen man gar nicht gerechnet hat.»
Daniel Ruf, Projektleiter Swiss Projects Burkhalter Gruppe

Tipps rund um die Installation:

  • Je nach Hersteller ist die Ladebuchse eher bei der Front oder beim Heck des Fahrzeugs platziert. Das Ladekabel muss in jedem Fall lange genug sein – auch, wenn man lieber rückwärts einparkt, aber trotzdem beim «Kühlergrill» laden muss.
  • Ladestationen in einer Garage oder in privaten Bereichen müssen nicht speziell gesichert werden. Bei frei zugänglichen Stationen kann eine RFID-Identifikation (Karte oder Schlüsselanhänger) für die Freischaltung des Ladevorgangs sinnvoll sein.
  • Wenn möglich, sollte ein Kabel für die Ladestation und ein zweites für den Kofferraum angeschafft werden.
  • Der Kauf eines zusätzlichen Adapters für alle Ladestationen (z. B. Juice Booster) ist nicht zwingend, kann aber zusätzliche Flexibilität für unterwegs schenken.
  • Der Schweizer Gebäudepark wird zunehmend «solarisiert». Investieren Sie lieber ein paar hundert Franken mehr und kaufen Sie eine Ladestation, die später auch mit PV-Strom umgehen kann.
  • Fördergelder abholen. Auf der bekannten Website www.energiefranken.ch können Sie im Handumdrehen die Fördergelder für Ladestationen nachschlagen.